2. Die ‚Internationale Organisation der Pflanzen‘. Der Huerto de las Flores ist eine Art internationale Organisation der Pflanzen, denn hier sprechen sie eine gemeinsame Sprache und teilen Blütenblätter, Zweige und Blätter, egal wo sie herstammen. Das spielt keine Rolle, denn nun wachen sie alle in Agaete auf und legen sich glücklich in ihrem Zuhause schlafen, in diesen privilegierten Winkel Gran Canarias. Der Botanische Garten beherbergt mehr als hundert Arten, darunter Bäume und Pflanzen Mittel- und Südamerikas, obgleich alle Kontinente vertreten sind, zum Beispiel durch die australische Macadamia, die falsche Aralie Ozeaniens, die Elefantenbohne Südafrikas oder die Kaffeepflanze aus Äthiopien.

3. Blumen mit Geschmack und Klang. Das Schauspiel des botanischen Universums zeigt sich im Huerto de las Flores in seiner ganzen Intensität. Besucher können so kuriose Arten wie den Pitanga, einen in Südamerika heimischen kleinen Baum, aus dessen rötlichen Früchten Gelee, Saft und Marmelade hergestellt werden, hautnah erleben. Auch der Canistel, ein immergrüner Baum mit Früchten, deren Fruchtfleisch eine ähnliche Farbe wie Eigelb annimmt und aus dem in Mexiko oder Brasilien sehr beliebte Punsch- und Likörsorten hergestellt werden. Die bis zu zwanzig Zentimeter langen Trockenfrüchte aus dem Kürbisbaum werden zu Maracas verarbeitet und die Gemeinden Paraguays oder Argentiniens verwenden die weiße Wolle, welche die Samen des Florettseidenbaums umgibt, als Baumwolle.

4. Verse, die aus dem Hain sprießen. Poesie gedeiht auch in dieser natürlichen Umgebung, denn das Ambiente ist der ideale Nährboden für Kreativität. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Treffen der Dichter, das im Garten unter der Schirmherrschaft von Francisco de Armas selbst stattfand, berühmt und brachte so herausragende Freunde und Schriftsteller wie Tomás Morales, damals auch Arzt in Agaete, Alonso Quesada oder Saulo Torón zusammen. Dieses kulturelle Aroma durchdrang den Huerto de las Flores, der die Tradition hegt und pflegt und als Schauplatz für zahlreiche Tanz-, Theater-, Musik- und Poesieveranstaltungen dient.

5. Da staunte Mrs. Stone. Die englische Reisende Olive Stone, die Ende des 19. Jahrhunderts den kanarischen Archipel bereiste, berichtete über ihren Aufenthalt im Dorf Agaete: „Don Antonio (Armas) führte uns zu seinem Garten.... Orangen, Mangos und Guaven fielen von den Bäumen, und wir traten beim Gehen auf sie, und Bananen, Avocados und alle Arten von Früchten wuchsen dort in Hülle und Fülle. Der Garten war tatsächlich ein Wald mit üppiger Vegetation…“.

6. Ein Ort für die faszinierende kanarische Flora. Im Jahr 1975 erwarb die Stadt Agaete den Huerto de las Flores. Seitdem sind viele Botaniker, Gärtner, Landschaftsarchitekten und Pädagogen in den Garten einbezogen, die zur Erhaltung und Erneuerung des Gartens oder zu dessen Förderung und Verbreitung als Instrument zur Sensibilisierung und Erziehung der jungen Generation beitragen. Heutzutage gesellen sich zur Schönheit und Ruhe der Atmosphäre dieses Gartens die Werte der Einzigartigkeit und Seltenheit der Baumsammlung, die in verschiedenen tropischen und subtropischen Regionen beheimatet ist und mit einigen für die bemerkenswerte Flora der Kanarischen Inseln repräsentativen Arten angereichert ist.

7. Ein Zwischenstopp im Landesinneren in Agaete. Bei jeder Inseldurchquerung ist der Huerto de las Flores der ideale Einstieg, um die Gemeinde Agaete und den Nordwesthang von Gran Canaria kennenzulernen. Der Garten befindet sich in der Calle Huertas in der Altstadt von Villa de Agaete und ist von Montag bis Sonntag zwischen 10.00 und 16.30 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 1,5 Euro.

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