Familientagebuch auf Gran Canaria
Sieben Vorschläge aus unzähligen Freizeitmöglichkeiten, die Gran Canaria für Familien bereithält.
Tag 1 – Zwischen zwei Gewässern
In diesem Augenblick befinden wir uns zwischen zwei Gewässern: Auf der einen Seite liegt die Lagune von La Marciega, die an der Mündung der Schlucht von La Aldea de San Nicolás entstanden ist, und auf der anderen Seite befindet sich der Atlantische Ozean. Eine Vogelbeobachtungsstation ermöglicht einen diskreten Blick auf die Arten, die sich in diesem Feuchtgebiet tummeln. Ganz in der Nähe bietet das Informationszentrum Los Caserones interessante Einblicke in die Geschichte der menschlichen Ansiedlung in diesem Gebiet, von den Ureinwohnern bis heute, sowie in das Biosphärenreservat Gran Canaria. Hier ist aus der Ausgangspunkt für eine ausgeschilderte Route durch den Tamariskenwald, die mit vielen Informationstafeln versehen ist, auf denen man erfährt, dass hier nachts Alpenfledermäuse, Europäische Bulldoggfledermäuse und bis zu einem Dutzend verschiedener Libellenarten herumfliegen. Genau wie sie fliegen wir hoch hinaus, werfen einen letzten Blick auf La Marciega und fliegen davon, obwohl niemand einen solchen Ort jemals wirklich verlässt.
Tag 2 – Tausend Jahre in nur wenigen Stunden
Heute machen wir eine Reise durch tausend Jahre in gerade einmal zwei oder drei Stunden. Und zwar in Vegueta, dem historischen Stadtviertel von Las Palmas de Gran Canaria. Die Gegend ist ein wahres Zeitschiff. Unsere Reise beginnt am Centro Atlántico de Arte Moderno (Museum für moderne Kunst), einem künstlerischen Bezugspunkt auf den Kanarischen Inseln und in Spanien, der das ganze Jahr über eine breite Palette von avantgardistischen Ausstellungen bietet. Außerdem verläuft unsere Reiseroute leicht abwärts und ermöglicht einen herrlichen Blick auf die Kathedrale Santa Ana. Vor hier geht es weiter zum Kanarischen Museum, das Mumien und zahlreiche Zeugnisse der jahrtausendealten Kultur der Ureinwohner der Insel beherbergt, deren Inhalte sich an alle Zielgruppen richten. In diesen Mauern bewahrt die Insel ihre Erinnerungen.
Tag 3 – Das Licht findet uns immer
Das Licht findet dich immer auf Gran Canaria. Und das werden wir wieder unter Beweis stellen. Zunächst in Artenara, im Informationszentrum der Kulturlandschaft des Risco Caído und der Heiligen Berge von Gran Canaria, einem von der UNESCO zum Welterbe erhobenen Ort. Innen befindet sich eine originalgetreue Nachbildung der Höhle 6 der archäologischen Fundstätte, die den Ureinwohnern als astronomischer Kalender diente.. Hier erleben wir ein verblüffendes Lichtschauspiel: Zu bestimmten Zeiten des Jahres dringt durch eine Öffnung über der Tür ein Lichtstrahl und beleuchtet einen Fries aus Gravuren von Dreiecken. Mit dem Fortschreiten der Sonne verändert der Lichtstrahl seine Form und Position und zeigt so die Tagundnachtgleichen und Sonnenwenden an. Das Licht bahnt sich also immer seinen Weg auf der Insel. Dies geschieht auch im kanarischen Kiefernwald Tamadaba, wo die Sonne durch die Baumkronen dringt und ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten erzeugt, das auf dem Weg durch dieses Naturgebiet, das zum Welterbe des Gipfelgebiets der Insel gehört, immer wieder zu bestaunen ist.
Tag 4 – So viele Orte in einem
Gran Canaria beweist sich jeden Tag aufs Neue als ein kleiner Kontinent, der Abenteuer für die ganze Familie bereithält. Und an manchen Orten wird dieser Eindruck noch unterstrichen. So zum Beispiel in Agaete. Agaete ist alles: das kristallklare Wasser am Strand Las Nieves, der Blick auf die Steilküste, der spektakuläre Sonnenuntergang, die Naturschwimmbecken Las Salinas, die Fischerboote, die im Hafen ein- und auslaufen, der frische Fisch in den zahlreichen Restaurants mit Blick auf den Ozean oder das nahe gelegene Agaete-Tal mit seinen Aromen von Kaffeepflanzen und tropischen Früchten. Die Zeit scheint stehen zu bleiben und in den Gewässern der Bucht vor Anker zu liegen. Genau so ergeht es auch uns.
Tag 5 – Unsere Familie unter dem Meer
Delfine sind wie eine Familie. Sie helfen sich gegenseitig, sich zu orientieren, Fressen zu finden und Hindernissen sowie möglichen Feinden auszuweichen, indem sie Ultraschalllaute aussenden, die ihnen als Sprache dienen. Wir hoffen, dass wir sie heute auf einer Bootstour in den Gewässern von Gran Canaria zu Gesicht bekommen. Mit etwas Glück können wir auch einige der mehr als zwanzig Walarten beobachten, die in den Gewässern rund um die Insel anzutreffen sind. Auf jeden Fall lohnt es sich, die Meeresbrise auf der Haut zu spüren und die Küste zu betrachten, wie es die ersten Seefahrer taten, die an diese Atlantikküste kamen.
Tag 6 – Heute gilt es, einen Themenpark auszuwählen
Gran Canaria überrascht immer wieder aufs Neue. Jeder Tag in der Woche ist perfekt, um zum Beispiel die zahlreichen Themenparks und -aktivitäten auszuprobieren. So kann man in den Wilden Westen reisen, den majestätischen Flug einiger der eindrucksvollsten Raubvögel der Welt hautnah miterleben oder mit voller Geschwindigkeit durch eine Röhre rutschen und schließlich im Wasser landen. Denn Gran Canaria beginnt und endet immer im Wasser.
Tag 7 – Die vier Elemente
Manchmal muss man nicht nachdenken, sondern sich einfach treiben lassen. Meistens landet man dann an einem Ort wie dem Strand von Maspalomas, am Fuße der Dünen, mit seiner unverkennbaren Silhouette von Kamelen, die sich langsam und schwerfällig durch die Wüste bewegen. Hier treffen alle vier Elemente der Natur aufeinander, von denen jedes auf seine eigene Weise vertreten ist. Das Wasser ist der Ozean. Die Luft erscheint in Form einer Brise, die jeden Hauch von Stress sanft aus unseren Köpfen bläst. Die Erde ist der feine Sand des Ufers, auf dem wir spazieren gehen und wo die Kinder spielen. Das Feuer ist hinter uns, in der bergigen Silhouette von Gran Canaria, der Tochter der alten Vulkane. An dieser Stelle endet dieses Familientagebuch. Eigentlich könnten wir jede Woche ein anderes schreiben, ohne dieses atlantische Gebiet zu verlassen.
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