Gran Canaria, die Insel der 80.000 Kastanienbäume

Die Kastanienernte auf Gran Canaria ist bis Mitte Dezember im vollen Gange und im Anschluss an den Strandbesuch liegt doch überall ihr herrlicher Herbstduft in der Luft!

Sie hat die Form eines kleinen Herzens. Es ist also kaum verwunderlich, dass sie aus der herbstlichen Jahreszeit nicht wegzudenken sind. Und im Fall von Gran Canaria gibt es noch einen kleinen unverwechselbaren Unterschied: In anderen Breiten kündigt die Kastanie die kalte Jahreszeit an, in der sich die ganze Familie am heimeligen Kamin vereint, während draußen die Kälte regiert und das Heulen der Wölfe zu hören ist. Aber keine Sorge! Auf Gran Canaria gibt es keine Wölfe. Und es kommt noch besser, denn nach dem Strandbesuch kann man an den Ständen, wo die Kastanien von Meisterhand geröstet werden, trotzdem den unverwechselbaren Duft des Herbstes genießen.

Strand von Las Canteras in Las Palmas de Gran Canaria, Gran Canaria
Geröstete Kastanien

Die Leute auf dem Land sind speziell. Für sie heißen die Bäume nicht „castaños“ wie sonst überall. Sie vermenschlichen sie fast und nennen sie liebevoll „castañeros“; anderswo sind das die Kastaniensammler oder -verkäufer. Laut Angaben der Inselverwaltung Gran Canarias gibt es rund 80.000 Kastanienbäume, die sich über die gesamte Insel verteilen, die meisten von ihnen in den Gemeinden Teror, San Mateo, Valleseco, Firgas, Moya, Valsequillo, Tejeda und Artenara. Die besten Bedingungen für die Bäume finden sich zwischen 800 und 1.300 Höhenmetern. Die Kastanien Gran Canarias reifen in den Höhenlagen und im Innern jeder einzelnen Frucht verbirgt sich ein Hauch Inselnatur.

Kastanie

Ein Großteil der Kastanien wäschst auf privaten Grundstücken; es gibt sie aber auch an vielen Wegen im Zentrum der Insel und in öffentlichen Parkanlagen wie beispielsweise der Finca de Osorio (Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 928 63 00 90) in Teror oder der Laguna de Valleseco: wunderschöne Naturoasen, die zu Spaziergängen unter herrlichen Baumkronen einladen. Viele der stattlichen Exemplare sind bereits über ein Jahrhundert alt. Und je älter der Baum, desto besser seine Früchte.

Finca de Osorio in Teror

Auf Gran Canaria fällt die Kastanienernte in die Zeit von Mitte Oktober bis Anfang Dezember. Und damit steht sie mit einem Bein noch im Sommer, mit dem anderen Bein bereits im Herbst. Die köstliche Frucht reift umhüllt von einem stacheligen Mantel heran, der nichtsdestotrotz eine unwiderstehlich süße Verlockung verspricht. Aus vielen lokalen Rezepten sind die Kastanien als Zutat nicht mehr wegzudenken. So dienen sie beispielsweise der Füllung von bestimmtem Wildgeflügel oder der Zubereitung von Kuchen und Marmelade.  

Kastanienbaum
Kastanien

Mit portugiesischen und spanischen Siedlern kamen die ersten Kastanienbäume bereits vor Jahrhunderten auf die Insel. In kürzester Zeit hatten sie sich hier wie auch anderswo dem Klima angepasst und sind heute aus dem hiesigen Baumbestand nicht mehr wegzudenken.  Kaninchen, Rebhühner, Pilze und einheimische Pflanzen suchen den Schutz dieser einzigartigen Exemplare des Atlantiks, hier, auf Gran Canaria, wo sich jede Jahreszeit mit ihrer ganz eigenen Nuance ankündigt.

Leuchtturm von Sardina, Gran Canaria

Weiterführende Links:
Veranstaltungen im Herbst