Auf den ersten Blick ist Ingenio kein typischer Urlaubsort. Es bietet seine Schönheiten nicht freizügig den Blicken dar. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! Ingenio hat hunderte Winkel, die es wert sind, entdeckt zu werden. Heute stellen wir Ihnen El Sequero vor, den ältesten Ortsteil von Ingenio. Er liegt im oberen Teil des Ortes und gehört zur Altstadt. Unser Spaziergang beginnt am Ende der Calle Rueda an der Brücke.
Die Brücke kreuzt die Schlucht, die von den Einheimischen Barranquillo genannt wird. Auch heute noch führt sie nach Regenfällen Wasser. Es kommt zwar nicht sehr häufig vor, aber der Anblick ist prachtvoll.
Heute ist die Brücke ein Weg wie jeder andere auch. Sie ist nicht mehr das Verbindungsglied zwischen den Stadtteilen, das sie früher war, als der einzige Weg zur Kirche über die Brücke führte. Der Stein, aus dem die Pfarrkirche Nuestra Señora de la Candelaria erbaut wurde, stammt aus dem Steinbruch der Gemeinde. Vorher stand hier eine Kapelle aus dem Jahr 1815.
Immer noch leben in diesem ältesten Viertel von Ingenio Menschen, die es vorziehen, sich nicht weit von ihm zu entfernen. Bereitwillig lassen sie sich auf ein Gespräch ein. Und paradoxerweise sind genau sie es, die unsere Landkarte mit Details füllen. Sie erinnern sich an die Zeit, als Zuckerrohr angebaut wurde. An das Wasser, das damals durch die Schlucht floss – viel üppiger als heute. Und daran, wie die Landwirtschaft nach und nach dem Tourismus wich.
Sie wissen, wo die höchste Palme von Gran Canaria steht und kennen den Ursprung des Namens ihres Heimatortes, Ingenio. Er stammt von den Zuckerrohrmaschinen, den Ingenios Azucareros, mit denen das Zuckerrohr verarbeitet wurde, als es in der Zeit um das 18. Jahrhundert die wichtigste Einkommensquelle der Region war. Viele Ortsnamen erinnern noch an diese und andere Aktivitäten aus der Vergangenheit. Auch „El Sequero“. Früher war das Gebiet Bauernland, auf dem im Trockenanbau Weizen, Gerste und Roggen gezogen wurde.
Die Straßen und Plätze des kleinen Altstadtviertels bewahren eine Unschuld, die dem Auge des Besuchers nicht verschlossen bleibt. Auch der Duft des frisch gebackenen Brots gehört zur Geschichte von Ingenio. Brot zählt zu den traditionellen Leckerbissen der hiesigen Gastronomie. Besonders berühmt sind die Brötchen, die hier pan de puño genannt werden.
Es gibt noch mehrere traditionelle Bäckereien im Dorf, die die nahrhaften, würzigen Brötchen nach überlieferten Rezepten backen. Eine davon ist Amaro. Die Bäckerei liegt nur wenige Meter vom Cruz de la Torre entfernt. Und in der Nähe des Néstor-Parks, am Fuß des Viertels, befindet sich die Bäckerei El Puente.
Wer die Calle Rueda hinauf und durch die gepflasterten Gassen von Sequero geht, genießt die Beschaulichkeit des Viertels und die volkstümliche Architektur der einfachen, niedrigen Häuser. Manche sind mit Blumen geschmückt. Einige sind offenmütig, andere sind eher versteckt. Ohne Zweifel ist El Sequero ein Viertel, das dazu einlädt, entdeckt zu werden.
Anschließend können Sie Ihren Rundgang am Fuß des Viertels im Barranquillo und im Néstor-Park fortsetzen. Wir wünschen Ihnen viel Freude auf Ihrer Entdeckungstour!
- Barranco de Guayadeque
Die Guayadeque-Schlucht ist eine der größten Schluchten des Kanarischen Archipels. Sie trennt die Gemeinden Agüimes und Ingenio. Besonders schön ist sie im Spätwinter, wenn die Mandelbäume blühen. In dem Naturraum befinden sich außerdem Höhlenhäuser, ein Museum und Restaurants mit typischen Gerichten.
- Museo de Piedra y Artesanía Canaria
Das Museum des Steins und des kanarischen Handwerks hat der traditionellen kanarischen Stickkunst zu Bekanntheit verholfen. Hier können Sie den arbeitsreichen Entstehungsprozess der kunstvollen Stickereien beobachten, die den Sprung aus der Tradition in die aktuellen Fashion Designs der grankanarischen Mode geschafft haben, wie in der Gran Canaria Moda Cálida.