Wer beim Anflug auf Gran Canaria Gelegenheit hat, einen Blick auf die Bergwelt der Insel zu werfen, entdeckt ein zerklüftetes Relief mit tiefen Schluchten und Bergen, die mit blauen Seen gesprenkelt sind. Fast wirken sie wie eine Art Swimming Pools für Giganten.
Aber tatsächlich sind diese blauen Flecken die Stauseen von Gran Canaria. Mehr als ein Dutzend größere und viele kleinere Talsperren sind über die Bergregion verteilt und bilden schöne, erfrischende Enklaven an Orten, wo Wasser ein Schatz ist.
Das übliche Wort für die Stauanlagen, die ein unentbehrlicher Teil der kanarischen Wasserwirtschaft sind, ist auf Gran Canaria nicht "Embalse" wie sonst in Spanien, sondern "Presa". Auf Deutsch bedeutet das etwa "Beute", oder "Gefangener".
Und es kostet große Mühe, das kostbare Nass einzufangen. Kein einfaches Unterfangen in der Bergwelt von Gran Canaria...
Ein gutes Beispiel dafür ist die 'Presa de los Pérez'. Sie legt Zeugnis von den Bemühungen von Generationen Inselbewohnern ab, das Geschenk der flüchtigen Wolken einzufangen.
Der Stausee besitzt eine Oberfläche von 95.000 m2 und wurde 1934 von 70 Arbeitern ohne Hilfe von Maschinen an diesem abgelegenen Ort angelegt. Die Talsperre ist ein bedeutendes Ingenieurswerk und mit einem komplexen System von hydraulischen Leitungen und Verbindungsröhren ausgestattet, die das Wasser zu den Anbauflächen der Region leiten.
Sie befindet sich am Oberlauf des Wassereinzugsgebiets der Schlucht von Agaete und ist die obere von drei aufeinanderfolgenden Talsperren. Weiter unten liegen die 'Presa de Lugarejos' und die von 'Las Hoyas'. Ebenso wie auch die 'Presa del Regante', auch 'Presa de Las Garzas' genannt, sind sie Eigentum der 'Comunidad de Regantes' (Bewässerungsgemeinschaft) des Nordens von Gran Canaria.
Aber unabhängig von Fragen des Eigentums und Kampfes um das Wasser bietet die Presa de los Pérez einfach eine idyllische Landschaft im Gemeindegebiet von Artenara.
Ein Ort, an dem man die Schönheit des Einfachen genießen kann. Wie zum Beispiel morgens am Seeufer oder auf dem seitlichen Feldweg spazieren zu gehen...
Wer sich auf den Weg zum Stausee macht, entdeckt zwischen Gáldar und Lugarejos einen weiten Blick bis hin zu den Klippen der Nordküste und über die beeindruckenden, zerklüfteten Schluchten hinweg, deren Schatten beinahe lebendig wirken.
Sobald er in Sicht kommt, ist die ruhige Ausstrahlung des Sees zu spüren. Unter uns entdecken wir eine beschauliche Landschaft, unter einem Kiefernwald, eingefügt zwischen Berghänge mit Höhlenhäusern. Und über die Mauer hinweg eröffnet sich ein Fenster ins Unendliche. Nur 500 m hoch liegt der See, und doch scheint es, dass Himmel und Erde sich hier näher sind.
Von Las Palmas de Gran Canaria über die Hauptstraße des Nordens (Carretera general del Norte) in Richtung Gáldar. Abfahrt von der Autobahn bei Gáldar in das Industriegebiet San Isidro.
Im Kreisverkehr des oberen Teils des Industriegebiets dem Hinweisschild "Los Pinos de Gáldar" folgen.
Der beständig ansteigenden Landstraße in Richtung Artenara folgen. Nach etwa 30 Minuten Fahrt erscheint am rechten Straßenrand ein Hinweisschild zur "Presa de los Pérez".
In Lugarejos, einem Weiler der Gemeinde Artenara, kann das Töpferzentrum Centro Locero de Lugarejos besichtigt werden. Hier stellt die letzte Töpferin des Weilers, der jahrhundertelang ein Zentrum der insularen Töpferkunst war, noch heute volkstümliche Gefäße und Utensilien her wie Röster, Wasserbehälter (bernegales), Figuren, Kaffeekannen, Räuchergefäße (sahumadores) u.a.
Adresse: Barrio Lugarejos, Artenara
Telefon: (+34) 928 666 117
(Geöffnet nur von 10 - 14 Uhr)
Ermita de la Virgen de la Cuevita: die Marienkapelle befindet sich in einer großen Höhle und beherbergt eine Marienstatue aus dem 17. Jhd. Chor, Altar, Kanzel und Beichtstuhl sind in den Fels gemeißelt.
Adresse: Calle de la Cuevita, 50, Artenara
Telefon: (+34) 928 666 102