Die Gemeinde Santa María de Guía bietet Touristen, die sich für Baukunst und Naturgebiete interessieren, verschiedene Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Besichtigungen.
Bei einem Spaziergang durch die Straßen von Santa María de Guía kann man die Schönheit der Gebäude bewundern, insbesondere, nachdem die Häuser der Altstadt neu gestrichen und verschönert wurden. Man kann sich in einer Welt voller Farbe und Fröhlichkeit verlieren und erhält einen Eindruck von dem Glanz, den die Gemeinde einst ausstrahlte.
Der historische Stadtkern wurde 1982 zum nationalen kunstgeschichtlichen Denkmal erklärt. Unter den Gebäuden ist besonders die Iglesia Parroquial (Gemeindekirche) hervorzuheben, deren Fassade im neoklassizistischen Stil errichtet wurde und von zwei Seitentürmen flankiert wird. Im Innern werden bedeutende Kunstwerke aufbewahrt, unter denen besonders die Retabel (Altaraufsätze) des in der Gemeinde gebürtigen Bildhauers José Luján Pérez erwähnenswert sind. In der Kirche kann man ebenfalls den Camarín de la Virgen (Schrein der Jungfrau - geöffnet Mittwoch und Samstag von 10:00Uhr bis 14:00Uhr) besichtigen, wo unsere Schutzheilige ruht und verschiedene Goldschmiedearbeiten ausgestellt sind. Hier sticht das silberne Traggestell des Baldachins hervor, das das Bild der Virgen de Guía umgibt. Dort finden sich auch Objekte aus Stoff, wie verschiedene Umhänge der Jungfrau, Standarten, Palia, dalmatische Kasel sowie Umhänge und Ternos (dreiteilige Anzüge), die in früheren Zeiten vom Klerus getragen wurden.
Das auf dem Plaza Mayor befindliche Casa de Los Quintana, das im 17. Jahrhundert errichtet wurde, ist ein weiteres Beispiel für die in der Gemeinde beheimatete Architektur. Ins Auge fallen der Holzbalkon im kanarischen Mudéjar-Stil und das Wappenschild der Familien Guanarteme und Quintana.
Das Gebäude Nestor Álamo in der Straße San José ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Haus wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Erst kürzlich wurde es auf Geheiß des Inselrats und der Gemeinde Guía restauriert und soll das Museum des Autors beherbergen.
Auch die Ermita de San Roque gehört zum historischen Erbe. Sie befindet sich auf dem gleichnamigen Platz im höher gelegenen Teil der Stadt. Es handelt sich um ein relativ modernes Gebäude im neo-klassizistischen Stil, bei dessen Bau Kalk und Quadersteine des Landes verwendet wurden. Die Ermita de San Sebastián dagegen ist eine typisch kanarische Kapelle aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde kürzlich nach dem Vorbild des ursprünglichen Baustils restauriert.
Wer die Natur rund um die Stadt genießen möchte, kann dies im Naturpark Brezal tun, wo hauptsächlich Lorbeerbäume, Kanaren-Stechpalmen, Baumheide, Gagelbäume und Granadillos (Baumart) wachsen.
Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort in Guía ist das Cenobio de Valerón, ein archäologischer Komplex, der 1978 zum Kulturgut erklärt wurde. Das Cenobio stellt eine Kornkammer aus in den in Fels gehauenen Höhlen dar, in denen die präkolumbische Bevölkerung den Überschuss an Agrarprodukten lagerte. Der Tagoror del Gallego ist eine weitere archäologische Fundstätte der Insel. Er besteht aus einem Halbkreis, in dem sich drei in Fels gehauene Throne befinden, die von einer Art Sitzreihen umgeben sind. Man glaubt, dass es sich um einen „Gerichtshof“ gehandelt haben könnte.
Santa María de Guía liegt an einer ausgeprägten Steilküste. Nichtsdestotrotz verfügt die Gemeinde über drei Strände, die überwiegend von den Einheimischen aufgesucht werden.
Der Strand San Felipe befindet sich am westlichen Ende der Costa de Lairaga. Zu ihm gelangt man auf einem gut erhaltenen Weg über die Kreuzung El Pagador.
Einer der Pluspunkte dieses Strandes, der nur von wenigen Touristen aufgesucht wird, ist die Möglichkeit, nach Herzenslust zu surfen, da es dort einen starken Wellengang gibt. An den Steilwänden in diesem Teil der Insel frönen viele Sportler ihrem Hobby, dem Paragliding.
Hier befinden sich viele der besten Restaurants und Lokale der Gemeinde, die täglich fangfrische Meeeresspezialitäten anbieten.
Der Playa de Roque Prieto befindet sich zweiten Kilometer vom Ortskern entfernt im Viertel Atalaya. Hier gibt es ein Meeres-Schwimmbad, das gut ausgebaut zum Baden einlädt. Der Playa de Caleta Arriba schließlich liegt genau auf der Grenze zwischen Guía und Gáldar und auch dorthin verirren sich nur wenige Touristen.
Guía gehört zu den Gemeinden auf Gran Canaria, wo die Handwerkskunst eine herausragende Rolle spielt. Der Besucher hat die Wahl zwischen den verschiedenen Werkstätten oder dem Flohmarkt der Gemeinde, der dienstags und sonntags von 8.30 bis 13.00 auf dem Plaza Grande bzw. Dem Plaza de Luján Perez stattfindet. Wer bäuerliche Erzeugnisse erwerben möchte, sei darauf hingewiesen, dass Guía hauptsächlich für seinen Käse bekannt ist.
Wer dagegen einen in Handarbeit hergestellten Gegenstand kaufen möchte, für den ist interessant zu wissen, dass Guía zu den Orten gehört, wo die Herstellung kanarischer Messer stark verwurzelt ist. Das kanarische Messer ist ein Werkzeug, das die Bauern und Viehzüchter der Insel bei sich trugen. Sein Griff wird mit geometrisch geformten Einlegearbeiten aus Metall und Horn verziert. Die Klinge ist mit 15 bis 20 Zentimetern relativ lang.
Aus Holz geschnitzte Teile und Möbel sind weitere Besonderheiten von Guía. In der Altstadt geben davon die Werkstätten für Kunsthandwerk Zeugnis: kanarische Balkone, Truhen, kanarische Holzschnitzereien.... Auch die Herstellung von Körben und anderen aus Korbgeflecht geflochtenen Gegenständen ist in Guía sehr verbreitet. Solche handwerklich hergestellten Gegenstände werden in den Kunsthandwerksbetrieben ebenfalls gerne gekauft.
Der Queso de Flor de Guía (Blütenkäse) ist das gastronomische Erzeugnis schlechthin in Santa María de Guía. Zu seiner Herstellung wird rohe Kuh- und Schafsmilch mit Hilfe des Blütenkopfes des Echium vulgare eingedickt. Sein Geheimnis liegt auch in der Art seiner Reifung. Er wird nämlich in Höhlen mit geringer Luftfeuchtigkeit auf Rohrgeflechten gelagert, was ihm sein besonderes Aroma und Geschmack verleiht.
Für einige Gerichte, wie Mojo de queso (Käsedressing) oder buñuelos de queso tierno (Weichkäsekrapfen) bildet Käse die Grundlage. Sie können nicht nur in Guía, sondern auf der ganzen Insel gekostet werden.
Auch wenn auf den Feldern Guías die Viehzucht vorherrscht, in der Altstadt jedenfalls spielen Konditorwaren die gastronomische Hauptrolle. Das Angebot ist vielfältig, unter anderem gibt es Lengüillos (Zungen), ein Biskuitgebäck aus zerkrümeltem, knusprigem Teig, das wegen seiner ähnlichen Form so genannt wurde, Schmalzgebäck sowie Hefegebäck entweder mit Anis, Rosinen, Zimt oder Mandeln.
Da Guía an der Küste liegt, bieten die Restaurants natürlich eine reiche Auswahl an frischem Fisch und Meeresfrüchten an: kleine Kraken, Miesmuscheln, Cabrillas (Ziegenbarsch), Viejas (eine Art Papageienfisch)...
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