Früher wanderten die Fischersfrauen von Agaete, ihre Sardinenschüsseln auf dem Kopf balancierend, über die Pfade des Inselnordens um den frischen Fang zu verkaufen. "Sardineeen! Frische Sardinen! A la rica sardina!...", klang es durch die Dörfer. Die entbehrungsreichen Zeiten von damals sind vorbei, heute erzählen die Großmütter von Agaete ihren Enkeln Geschichten von damals... Einige dieser Enkel praktizieren aber auch heute noch die alte Tradition der Sardinenfischerei. Wenn die Nacht schwarz und mondlos aufzieht, fahren sie mit ihren Booten zum Ringwadenfischen "im Dunkeln" aus: con cerco y al oscuro.
Um drei Uhr früh lassen sie die Motore ihrer kleinen, zehn Meter langen Boote an. Immer in Sichtweite der Küste, deren Berge in der stockfinsteren Nacht nur durch ein paar Lichter zu erahnen sind, nehmen sie Kurs auf eine Stelle zwischen La Aldea und Sardina an der Westküste von Gran Canaria.
Im Schlepptau liegt das Boot, das zum Legen des Netzrings um den Sardinenschwarm benutzt wird. Aber erst einmal muss der Schwarm aufgespürt und mit Scheinwerferlicht angelockt werden. Unter den Bootsrümpfen liegen 30 Klafter dunkle Tiefe, mehr als 50 Meter. Dann beginnt das Meer zu kochen: Die Sardinen tauchen auf! Das lange Warten hat sich gelohnt. Die Vorhut bilden die Makrelen. Wenn das Ringwadennetz dann gelegt ist, heißt es aus Leibeskräften ziehen.
Zum Tagesanbruch sind sie wieder im Hafen von Las Nieves, wo die geschätzte Ware auf Lieferwagen geladen und zu den Kunden transportiert wird.
Und wenn jetzt nach der arbeitsreichen Nacht die Sonne aufgeht, fehlt nur noch ein buchito des aromatischen Kaffees!... Aber das ist natürlich eine Frage der Gewohnheit und Vorlieben. Der Kaffee von Agaete ist einfach gut. Nicht weit von hier wird er angebaut, nur ein paar Kilometer landeinwärts in dem Tal, das den Namen des Dorfes trägt.
Er kann sich rühmen, der einzige zu sein, der auf europäischem Boden wächst und gehört zur alten, seltenen Typica-Sorte, eine Art des wertvollen Arabica-Kaffees. Seit dem 19. Jahrhundert wird er hier in Agaete angebaut.
Nie wurde der Kaffee hier als Massenprodukt produziert, traditionsgemäß standen die Kaffeebäume an den Rändern der Landstücke. Heute bilden sie auf vielen Fincas das Zentrum der Aktivität. Doch heißt das keineswegs, dass darum die übrigen Früchte des Tals vernachlässigt werden, die gleichermaßen zu seinem Ruhm beitragen. Und da wir gerade unseren Frühstückskaffee trinken, bestellen wir uns jetzt auch gleich noch einen Obstsalat aus köstlichen Papayas und Orangen aus Agaete dazu!
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden im Tal Bananen angebaut. "An den Rändern der Kaffeeplantagen, weil sie den Wind brechen und was hergeben", erklärt ein alter Bauer. "Damals war das ganze Tal voll von Kaffeesträuchern, von Los Berrazales bis zum Hafen von Las Nieves", erzählt ein anderer. "Aber von der Casa Rosada, die heute ein schönes, ruhiges Landhotel ist, also von diesem Landsitz hinunter bis zum Meer, da wurden sie immer spärlicher, denn die Kaffeebäume mögen keine Meeresluft. Aber das ganze Tal war damals voll mit Kaffeebäumen, über und über voll."
HandMade Tours organisiert maßgeschneiderte Touren für kleine Gruppen. Mit personalisiertem Service. Lernen Sie auf gastronomischen Routen den Kaffeeanbau im Tal von Agaete kennen.
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