Gran Canaria öffnet einen Tunnel zur Vergangenheit
Im Juli 2019 wurde die Kulturlandschaft des Risco Caído und der Heiligen Berge von Gran Canaria von der Unesco zum Welterbe der Menschheit erklärt.
Es war eine einstimmige Entscheidung aller Mitgliedsländer, die diesen Lebensraum mit seinen archäologischen, menschlichen und landschaftlichen Werten auf diese Weise als einen der bedeutendsten der Welt anerkannten.
Eine Fundstätte von einzigartigem archäologischem Wert
Durch die Erklärung des Risco Caído und der Heiligen Berge von Gran Canaria zum Welterbe erkannte die Unesco den universellen Wert dieses einzigartigen Lebensraums an, der sich über beinahe 1000 Jahre hinweg aus dem Zwiegespräch des Menschen mit den Gestirnen des Himmels entwickelte.
Risco Caído: wo alles begann
Eine der herausragendsten Stätten ist „Höhle Nummer 6“ von Risco Caído, die am linken Rand des Barronco Hondo im Gemeindegebiet von Artenara liegt. Die Höhle war ein astronomischer Kalender und der Sonne und dem Mond geweihter Tempel.
Höhle Nummer 6 gehörte zu einer Siedlung von insgesamt 21 Höhlen, die in 1200 Metern Höhe in den vulkanischen Tuffstein einer Felswand gegraben wurden.
Höhle C6, bekannt als der „Almogarén“ oder das „Heiligtum von Risco Caído“, birgt ein Geheimnis
Durch eine Öffnung im Deckengewölbe fielen die magischen Strahlen der Sonne und des Mondes in die Höhle hinein, die für das aborigine Volk sakraler Kalender und Heiligtum war.
Am Morgen der Sommersonnenwende wanderten die ersten Sonnenstrahlen über die Höhlenwände und erleuchteten die in den Fels gemeißelten Gravuren, die von Archäologen der ganzen Welt als Fruchtbarkeitssymbole gedeutet werden.
Gleiches geschieht zur Wintersonnenwende, doch ist es nun das Licht des Vollmondes, das die Höhlenwände mit seinem Schein beleuchtet.
Archäologen erkennen die Stätte als den bedeutendsten astronomischen Markierer der prähispanischen Epoche Gran Canarias an.
Das Informationszentrum
Das erst kürzlich eröffnete Informationszentrum nimmt Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Nachbildungen veranschaulichen das tägliche Leben der Ureinwohner, ihre Bräuche und ihren heiligen Glauben.
Unter anderem wird dem Besucher eine Szene gezeigt, in der ein Vater seinem Sohn die Bewegungen der Sterne erklärt – ein Wissen, das für die prähistorische Gesellschaft von großer Bedeutung war.
Und ein Vermächtnis, das uns dank der Menschen erreicht hat, die es über viele Generationen hinweg bis in unsere Tage durch orale und kulturelle Überlieferung lebendig erhalten haben.
Beeindruckendes Highlight
Die originalgetreue Nachbildung von Höhle C6 im Informationszentrum macht es Besuchern möglich, das erstaunliche Lichtschauspiel der magischen Höhle selbst zu erfahren.
Die Heiligen Berge
Heute ein Weltkulturerbe, umfasst die Kulturlandschaft auch die „Heiligen Berge von Gran Canaria“.
Das Ensemble der archäologischen Stätten verteilt sich über ein etwa 18.000 Hektar großes Gebiet in den Gemeinden Artenara, Tejeda, Agaete und Gáldar.
In den Vulkanstein gemeißelte Höhlen dienten als Behausungen, Kornspeicher oder Zisternen zur Speicherung von Regenwasser. Später wurden sie von den Bauern der Region als Speicher für Stroh und Heu genutzt. Bis 1996 der tatsächliche Wert dieser archäologischen Stätten erkannt wurde...
Auch dies ein Beweis dafür, dass es möglich ist, eine Reise in die Vergangenheit anzutreten…
Kein Zweifel, Gran Canaria ist einfach grandios.
Praktische Informationen
Besuch des Informationszentrums „Risco Caído und die Heiligen Berge von Gran Canaria“
Adresse: Calle Camino de la Cilla, s/n. Artenara.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr
Freier Eintritt.
E-Mail: centro@riscocaidoartenara.es
Webseite: viveunescograncanaria.com
Telefon: (+34) 649 50 77 46