Seit 25 Jahren arbeitet im Herzen der Kanaren eine treibende Kraft des Umweltschutzes. Foresta ist eine gemeinnützige und privatrechtliche Stiftung, mit einem großen Ziel: die Wiederherstellung der kanarischen Wälder.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 hat die Stiftung visionäre Arbeit geleistet, um dem Waldsterben auf Gran Canaria entgegenzuwirken. Mit dem Wissen, dass Wälder für das ökologische Gleichgewicht und die Biodiversität ausschlaggebend sind, wurden eine Reihe an Initiativen umgesetzt, um eine nachhaltige Wiederaufforstung zu erreichen. Die Hingabe für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit hinterlässt einen bleibenden Eindruck im Kampf für eine grünere Zukunft.
Wiederaufforstung als treibende Kraft für Veränderung
Foresta blickt auf einen langjährigen Weg, geprägt von Höhen und Tiefen im Kampf zur Wiederaufforstung kanarischer Waldflächen, zurück. Sergio Armas berichtet uns von einer bewegenden Erfahrung im Barranco del Andén, wo er in seinen ersten Jahren gemeinsam mit Journalisten und anderen Helfern die Saat des Wandels gelegt hat.
Jahre später kehrte er zu der einstigen Geburtsstätte für Jungbäume zurück. Dort angekommen, bot sich ihm ein Anblick, der ihn emotional berührte. Die Bäume, die einst kleine Pflanzen waren, hatten sich in majestätische Bäume mit einer Höhe von vier Metern verwandelt. Er war sich sicher, welche der Bäume er damals gepflanzt hatte. Kanarische Erdbeerbäume, eine endemische und selten vorkommende Baumart des Archipels. Es waren nur vier Exemplare, doch ausreichend, um in ihm das Gefühl von Dankbarkeit und Freude zu erwecken. Zu wissen, dass sein Bemühen über all die Zeit bestanden hatte und zum Wohlergehen der Insel und zum Schutz des Naturerbes beitrug, berührte ihn zutiefst und erinnerte ihn daran, wie wichtig es ist, nicht aufzugeben.
Momente wie diese zeigen das große Verantwortungsbewusstsein der Mitglieder von Foresta. Ihre Tätigkeit ist mehr als eine Arbeit – es ist ein Aufruf zum Schutz der Insel, eine Mission mit Auswirkungen für Natur und Gesellschaft. Jeder gepflanzte Baum, jede wiedergewonnene Landschaft ist ein Zeichen des liebe- und respektvollen Umgangs mit dem Naturerbe der Kanarischen Inseln.
Im Kampf gegen Wüstenbildung und Klimawandel
Die Foresta-Stiftung stellt sich den wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, wovon eine der aktuell größten die Bekämpfung von Wüstenbildung ist. Aufgrund der Folgen des Klimawandels kommt es auf den Kanarischen Inseln zu zunehmenden Dürreperioden und Erosionen, die das Überleben einzigartiger Ökosysteme in Gefahr bringen.
Gran Canaria ist eine der am stärksten von Abholzung betroffenen Inseln. „Die Insel war einst bis zu 60 % von Wäldern bedeckt, doch in den vergangen 80 Jahren schrumpfte dieser Prozentsatz auf nur 3 %.“, erzählt uns Sergio Armas, Geschäftsführer der Foresta.
Sich der Gefahr der Ausbreitung der Wüste bewusst, wurde die Zugrückgewinnung der Wälder zu einer Priorität der Stiftung. Durch die Pflanzung von Bäumen sollen so viele Waldflächen wie möglich wiedergewonnen werden, die durch die Abholzung zerstört wurden. Doch diese Aufgabe geht weit über die Tätigkeit des Pflanzens hinaus. Was es braucht, ist ein soziales Netz mit dem notwendigen Engagement und Umweltbewusstsein um den Schutz und den Erhalt dieser neuen Wälder auf langfristige Sicht zu gewährleisten.
Aufforstung und Prävention: ein nachhaltiger Ansatz
Eine weitere große Herausforderung für die Bevölkerung auf Gran Canaria sind Waldbrände. Um die negativen Auswirkungen eindämmen zu können, hat sich die Aufforstung in Kombination mit Präventionsmaßnahmen als effektive Strategie erwiesen. Die gemeinsame Anstrengung der Foresta-Stiftung und der kanarischen Bevölkerung waren ausschlaggebend für den Schutz des Naturerbes von Gran Canaria.
Nach dem großen Waldbrand von 2019 wurde die Sorge um die Wälder und das Naturerbe innerhalb der Bevölkerung immer größer, was dazu führte, dass sich mehr Menschen aktiv an Initiativen wie jene der Foresta betätigten, um verbrannte Gebiete zurückzugewinnen. Als Reaktion auf die öffentliche Bereitschaft wurde ein massives Freiwilligenprogramm organisiert. Innerhalb von nur zwei Monaten nahmen mehr als 2500 Personen teil und pflanzten während Wochenendveranstaltungen rund 7.500 Bäume.
Die Foresta-Stiftung war unterdessen hauptsächlich im Bereich der Präventionsarbeit tätig. Während der geeigneten Monate für die Aufforstung pflanzte Foresta Bäume in Gebieten mit den richtigen Klima- und Niederschlagsbedingungen. Beim Aufforsten ist es wichtig, auf die Auswahl der Pflanzenart zu achten. Arten mit einem niedrigen Brennpunkt, wie Heidekäuter, sind aufgrund ihrer leichten Entflammbarkeit zu vermeiden. Stattdessen setzte Foresta auf feuerresistente Baumarten (die Gagelbäume zum Beispiel), da sie während Waldbränden eine grüne Schutzwand gegen das Vorrücken der Flammen darstellen.
Den Rest des Jahres verbringt die Stiftung hauptsächlich mit Aufräum- und Säuberungsarbeiten von Waldflächen. Dadurch bleiben die Wälder frei von Gestrüpp und Dickicht, wodurch sich im Falle eines Brands das Feuer weniger schnell ausbreitet.
Im Sinne eines nachhaltigen und effizienten Ansatzes setzt Foresta auf einen neuen Schwerpunkt beim Pflanzen von Bäumen: Der Verein achtet besonders auf die Qualität und das erfolgreiche Wachstum jedes einzelnen Baumes, der gepflanzt wird. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sind es zwar weniger Bäume, die gepflanzt werden, jedoch mit der Garantie, dass jeder Baum während des entscheidenden ersten Wachstumsjahres angemessen bewässert wird. Die Flächen der Jungbäume werden sauber gehalten, damit die Bewässerung leichter bewerkstelligt werden kann und gleichzeitig werden so vorbeugende Maßnahmen gegen Brände umgesetzt.
Eine gemeinsame Mission
Da die Foresta-Stiftung weiß, wie wichtig gemeinsames Handeln ist, hat sie ihren Tätigkeitsbereich sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich vergrößert. Zu Beginn lag der Fokus auf der Wiederbewaldung öffentlicher Gebiete, doch bald wurde man sich klar darüber, dass dies nicht ausreichen würde, um gegen das Problem der Abholzung vorzugehen, da 85 % aller Landflächen unter Privatbesitz stehen.
Die Aufforstung ist keine Aufgabe, die allein durch die öffentliche Verwaltung oder die Foresta-Stiftung ausgeführt werden kann. Es handelt sich um eine kollektive Aufgabe, an der die gesamte Gesellschaft beteiligt sein muss. „Unternehmen, Freiwillige und Regierungseinrichtungen müssen ihre Kräfte vereinen, um das gemeinsame Ziel der Wiederherstellung der Waldflächen auf der Insel zu erreichen.“. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des Schutzes dieses einzigartigen Naturerbes ist eine wesentliche Voraussetzung für die Unterstützung und aktive Beteiligung.
„Gran Canaria verfügt über eine faszinierende Biodiversität, die auf diesem Planeten einzigartig ist. Die Insel gehört zu den 14 Regionen mit dem höchsten Artenreichtum". Die Foresta-Stiftung weiß, wie wichtig es ist, diese Biodiversität zu schätzen und zu kennen. Wenn eine Verbindung zwischen Natur und Gesellschaft entsteht und Menschen die Natur genießen, wird das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Naturerbe größer und der Umgang besser..
„Es ist ermutigend festzustellen, dass nach den Bränden, die die Insel heimgesucht haben, das Bewusstsein für die Bedeutung des Naturerbes und der Wiederherstellung der Wälder gestiegen ist.“ Es entstanden Kontakte mit Privatgrundbesitzern, die für eine Zusammenarbeit offen waren und nun mehr Bereitschaft für die Wiederaufforstung und den Schutz der Landschaft zeigen.
Im Laufe der Zeit ist es Foresta gelungen, öffentliche und private Partnerschaften sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene zu etablieren.
Im Privatbereich sticht vor allem die Zusammenarbeit mit dem Tourismussektor hervor. Umweltbewusste Touristen werden von den Aufforstungsprojekten während ihres Aufenthalts auf der Insel positiv angesprochen. Daher hat Foresta mit nationalen und internationalen Reiseveranstaltern Vereinbarungen zur Durchführung von Aufforstungsprojekte auf Gran Canaria geschlossen. „Mit diesen Projekten bekommen Touristen die Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck, der durch die Anreise mit dem Flugzeug entsteht, zu kompensieren“, sagt das Unternehmen Armas.
Im öffentlichen Bereich ist es die Zusammenarbeit mit dem Inselrat von Gran Canaria, die ausschlaggebend ist, damit Aktionen im Bereich der Aufforstung und Prävention auf verantwortungsvolle Weise geplant und durchgeführt werden können. Dies beinhaltet eine Berücksichtigung der allgemeinen Bedingungen auf den Kanaren und die Bedürfnisse jeder Region.
Auch die kanarische Bevölkerung spielt für die Arbeit von Foresta eine tragende Rolle. Die Stiftung bietet zwei Arten von Freiwilligenarbeit an, jede mit spezifischen Aktivitäten. Die erste ist die Wiederaufforstung, die von Oktober bis März stattfindet. Hier nehmen die Helfer aktiv an der Pflanzung von Bäumen und regionsspezifischen Arten teil. Als zweiten Bereich gibt es die Pflege, die von April bis September durchgeführt wird und sich auf Aufgaben im Bereich der Landschaftspflege , und Präventionsmaßnahmen konzentriert.
Diese Freiwilligenprogramme ermöglichen nicht nur die aktive Beteiligung der Gemeinschaft an der Wiederaufforstung und Waldpflege. Sie fördern auch das Bewusstsein und die Bedeutung des Erhalts des Naturerbes und der Artenvielfalt der Kanarischen Inseln.
Erfolgsbilanz
Seit dem 25-jährigem Bestehen der Stiftung ist es Foresta gelungen, die positiven Auswirkungen auf die kanarische Bevölkerung zu messen und zu quantifizieren. Insgesamt wurden etwa 726 Hektar aufgeforstet, was einer Anzahl von mehr als 560.000 Bäumen entspricht.
Es geht hier jedoch nicht nur um das Pflanzen von Bäumen, sondern um deren Bedeutung für die Umwelt. Dank der gepflanzten Bäume konnten rund 14 Millionen Liter Wasser in den Untergrund infiltriert werden. Die Aufforstungsprogramme haben dazu beigetragen, das Wasser im Boden besser zu speichern und den Grundwasserstand wieder aufzufüllen – ein grundlegender Aspekt auf den Kanarischen Inseln, wo Wasser eine sehr begrenzte und wertvolle Ressource ist.
Die Wirkung der Stiftung zeigt sich auch in der Entwicklung des Bewusstseins und der Beteiligung der kanarischen Gesellschaft. Die Bevölkerung zeigte mit der Zeit größere Sorge und Bereitschaft für den Schutz und die Wiederherstellung des Naturerbes. In der Vergangenheit war die Beteiligung an der Aufforstung nicht sehr groß, doch heute werden die Initiativen als notwendig und als Chance gesehen, einen positiven Beitrag für den Naturraum zu leisten.
Trotz wirtschaftlicher und umweltbedingter Herausforderungen setzt Foresta die Aktivitäten in der Aufforstung fort, denn nur durch die Wiederherstellung des Naturerbes kann die Umwelt auf Gran Canaria nachhaltig geschützt werden.
Die Foresta-Stiftung macht Mut und zeigt, dass es auch die kleinen Beiträge sind, die einen Unterschied machen. Bei der Wiederaufforstung geht es nicht nur darum, Bäume zu pflanzen, es werden auch Samen der Hoffnung und des Umweltbewusstseins gesät. Jeder Baum, der heranwächst, ist ein Hoffnungsschimmer auf Veränderung und erinnert uns daran dass der Schutz der Insel, die wir unser Zuhause nennen, in der Hand eines jeden einzelnen liegt.
*Mehr Information: FORESTA. Kanarische Stiftung für die Wiederaufforstung.